Reisestativ Rollei Compact Traveller Mini M1

Klein aber Stark – Das Rollei Compact Traveller M1

Die Reisefotografie in Form von direkten Fotoreisen ist nach wie vor sehr beliebt.  Es ist auch ein wunderschönes Hobby, wenn wir mal ehrlich sind. All die Strapazen und Abenteuer die man erleben kann auf der Suche nach dem perfekten Foto, sind es absolut Wert. 

Einer meiner schönsten Momente war ein Sonnenaufgang in Österreich am Mondsee als ich fertig aufgebaut hatte für mein Foto am Steg. Ich saß so in der Nacht im Dunkeln, hatte alles fertig und wartete auf das Spiel der Farben am Himmel. 

Mit dabei hatte ich mein Standard Stativ, ein C5i von Rollei, welches ich auch als großes Reisestativ nutze. Damit kann ich schließlich so ziemlich alles Fotografieren, was so auf meiner Reise passiert. Großer Vorteil bei dieser Reise: Ich war mit meinem Motorrad unterwegs auf dem das Stativ locker in der Tasche platz hat.

Allerdings reise ich nicht immer mit Auto oder Motorrad in der Gegend umher, sondern bin auch oft nur mit meinem Rucksack ein paar Wochen unterwegs. Bei meiner nächsten Reise (Roadtrip durch Griechenland) kam dann das Problem. Wie stabilisiere ich mein Kamera-Setup?

Mein großes Stativ wollte ich diesmal nicht mitnehmen. Warum? Es war mir einfach zu schwer zum Tragen und zu groß für meinen Rucksack.

Ich hatte keine Zeit mehr mich mit dem Thema Reisestativ auseinander zu setzen und nahm ein billiges, altes China Gorillapod mit. Was ist natürlich passiert? Das Billigstativ hat meine Kamera nicht gehalten! Ich konnte die gesamte Reise keine stabilen Landschaftsfotos schießen…

Damit dir das nicht passiert, hier ein Kauftipp und Produkttest von einem definitiv besseren Mini-Reisestativ als meinem alten billig Plastikteil.

Das kleine Reisestativ von Rollei
Das kleine Reisestativ von Rollei

Was ist dabei und was kann es? – Lieferumfang und Details

Als erstes mal zum Lieferumfang. In der schlichten, weißen Verpackung bekommt ihr natürlich schonmal das Stativ selbst. Der zugehörige Kugelkopf (bereits vormontiert), eine Schnellwechselplatte, die Arca-Swiss kompatibel ist, ein Inbusschlüssel und eine kleine schwarze Aufbewahrungstasche sind der Rest in dem Päckchen. Alles an Zubehör macht einen wertigen Eindruck genauso wie das Stativ selbst.

Pfiffige Idee: In der kleinen Transporttasche ist eine kleine Tasche für den Inbusschlüssel eingenäht. Einfach drinnen lassen, vergessen und dann freuen wenn man ihn braucht und sofort findet ^^ 

Stativ mit ausgezogenen Beinen
Stativ mit ausgezogenen Beinen

Die Beine sind in fünf Segmente unterteilt und werden durch eine Drehbewegung arretiert bzw. gelöst. Sind sie gelöst, lassen sie sich in einem Rutsch ausziehen und mit einer Drehung in die andere Richtung wieder feststellen. Die Beine fallen nach dem Öffnen von selbst raus, ob das gut oder schlecht ist, ist meiner Meinung nach Geschmacksache. Alle drei Beine sind mit Schaumstoff ummantelt, was vor allem in der Kalten Jahreszeit toll ist. Auch wenn die Ummantelung etwas klein ist.

Der Kugelkopf vom Reisestativ Rollei Compact Traveller Mini M1
Der Kugelkopf vom Reisestativ Rollei Compact Traveller Mini M1

Der Kugelkopf trägt laut Rollei 8kg Gewicht. Das kann ich leider nicht direkt überprüfen für euch, da ich kein Setup besitze, dass so schwer ist. Aber selbst mein bisher schwerstes Setup wurde zuverlässig getragen und auch nachdem ich seitlich ein wenig gedrückt und gezogen habe, hat sich der Kopf keinen Millimeter verstellt. Daher denke ich, dass es für die meisten Fälle genug Tragkapazität besitzen sollte. 

Der Kugelkopf vom Reisestativ besitzt 3 Wasserwaagen
Der Kugelkopf vom Reisestativ besitzt 3 Wasserwaagen

Am Kugelkopf selbst sind 3 kleine Wasserwaagen installiert, allerdings sind die Libellen (die Wasserblasen in der Flüssigkeit) fast schon winzig. Die hätten definitiv größer sein können.

Den Kugelkopf kann man abschrauben und auf der anderen Seite der Mittelsäule wieder anschrauben. Dadurch lässt sich die Kamera extrem bodennah aufbauen, man muss nur das Bild am Ende dann drehen. 

Der Kopf wird mittels Drehrad festgestellt. Recht klassisch also 😉 Ansonsten gibt es nur ein kleines Rad zum Feststellen der Schnellwechselplatte. Obwohl der Kugelkopf eine Panoramaskala hat, gibt es kein extra Rädchen, um die Drehung zu ermöglichen, ohne das die Kugel gelöst wir. Das ist definitiv ein Minuspunkt. Es sind so leider keine sauberen Panoramaaufnahmen möglich, da beim Lösen sich die Kamera auch verstellt. 

Was mir sehr gut gefällt, ist dass das Einstellungsrad und auch das Rad zum Befestigen der Arca-Swiss Platte beide gummiert sind. Es fühlt sich einfach besser an als Kunststoff und ist weniger rutschig als andere Materialen.

Gummierte Einstellungsräder, ein Luxus
Gummierte Einstellungsräder, ein Luxus

Apropos andere Materialien : Die kleine, beigelegte Schnellwechselplatte ist eine Arca-Swiss Platte, dementsprechend ist der Stativ Kopf im Arca-Swiss System zu Hause. Die genauen Maße stehen in der Tabelle weiter unten im Beitrag.

 Falls ihr nicht genau wisst, was mit Arca-Swiss gemeint ist: Arca-Swiss kompatibel bezieht sich auf die Form der Aufnahmeplatte und ist eine Erfindung der Firma Arca-Swiss AG. Der Name leitet sich ab aus All-Round-CAmeras und dem Sitz der Firma in der Schweiz.

„Ich packe meinen Rucksack…“ – Die Reisetauglichkeit

Kurz vorab einmal ein paar ausgewählte Daten und Fakten, alle technischen Daten gibt es weiter unten im Beitrag.

Das Reisestativ besteht komplett aus Aluminium und kommt somit auf ein Gesamtgewicht von ca. 790 Gramm

Und noch kurz zu den Packmaßen: Die Packlänge beläuft sich Laut Rollei auf 150mm und die Breite beträgt ca. 97mm, die Breite musste ich selbst messen, sie war nicht mit angegeben.

Also ich persönlich finde es sehr klein. Also zusammengepackt. Und damit ist es definitiv reise tauglich! Klar, es gibt leichtere Mini-Stative, die dann mit unter auch einen richtigen Panoramakugelkopf haben und nicht nur einen einfachen, allerdings Kosten diese auch deutlich mehr. 

Wenn ich als Backpacker unterwegs bin, dann zählen für mich natürlich Gewicht und Packmaß am meisten. Eine alte „Backpackerweisheit“ besagt, dass je größer der Rucksack ist, umso mehr schleppt man am Ende mit sich rum. Daher versuche ich möglichst knapp bemessene Rucksäcke zu nutzen.

Und hier finde ich, punktet das Rollei Mini Reisestativ definitiv. Es passt in jeden meiner Rucksäcke in die Seite oder in ein kleines Fach rein. Maximal das die Breite etwas knapp wird, aber das geht Bautechnisch nicht viel kleiner bei der recht hohen Traglast, der maximalen Höhe und dem Material, sowie auch der umkehrbaren Mittelsäule. Falls man wirklich keinen Platz findet, lässt sich am Schlüsselring des Stativs ein Karabiner befestigen. Dann hängt man es einfach an seinen Rucksack 😉

Um auf die kleine Geschichte aus Griechenland zurück zu komme, Gott hätte ich es mir damals gewünscht! Es wäre genau das Stativ gewesen, welches ich auf der Reise gebraucht hätte. Und auf der nächsten Reise wird es definitiv dabei sein.

Preis, meine Meinung und mögliche Alternativen

Das Reisestativ Rollei Compact Traveler Mini M-1
Das Reisestativ Rollei Compact Traveler Mini M-1

Das Rollei Compact Traveler Mini M-1 Stativ, furchtbar langer Name übrigens, punktet bei mir durch die hohe Tragkraft von 8kg, drei Wasserwaagen zum exakten Ausrichten des Kugelkopfes und der Möglichkeit den Kugelkopf unten an der Mittelsäule anzuschrauben. 

Hinzu kommen noch kleinere Pluspunkte wie mit Schaumstoff ummantelte Beine und gummierte Einstellungsräder. Für den Preis wirkt es wirklich hochwertig, sauber verarbeitet und hat ausreichend Zubehör. Apropos das Mini Reisestativ von Rollei hat eine UVP von 79,99€, es ist allerdings regelmäßig im Angebot. Ich hab es für 59,99€ im Angebot gekauft. Hier zwei Links wo ihr es herbekommen könnt.

Kommen wir zu den Dingen die nicht so toll sind. Das Ausziehen der Beine ist etwas hackelig und wackelig, aber noch tolerierbar. Aber ein bisschen Vertrauen verliert man dadurch schon. Hinzu kommt das Wasserwaagen Problem. 

Die Blasen in den Wasserwaagen sind wirklich winzig… ich weiß nicht ob das nur bei meinem Exemplar so ist oder allgemein, aber wenn es allgemein so ist, dann ist das sehr schade. An sich wären die Wasserwaagen nämlich gut zu gebrauchen, aber draußen bei beispielsweise Dämmerung kann man die hier kaum ablesen. 

Und nun der Kritikpunkt, der mich wirklich stört, die fehlende Panorama Arretierung. Gerade auf Reisen macht man oft Landschaftsaufnahmen und auch Panoramen von Landschaften. Und genau hier werden Punkte liegen gelassen. Meiner Meinung nach hätte die Möglichkeit für Rollei bestanden, den Unterschied zu machen, ob es ein sehr gutes Stativ oder ob es das Reisestativ wird. 

Nichtsdestotrotz baut Rollei hier ein sehr gutes Reisestativ im Miniformat, welches mit einem überragendem Preis-Leistungsverhältnis glänzt.  

Wenn man nicht oft Panoramaaufnahmen macht oder kein Problem damit hat sie in der Nachbearbeitung etwas zu Beschneiden, dann ist das Rollei ein No-Brainer. 

Das Stativ im Einsatz
Das Stativ im Einsatz

Falls man allerdings viel wert auf Panoramen liegt, sollte man ein wenig mehr Geld ausgeben und ein anderes Stativ kaufen oder einen anderen Kugelkopf kaufen und den montieren.

Wenn knappe 5 kg Tragkraft reichen, dann kann man ein paar Euro sparen und sich das Mantona Kaleido Mini ansehen. Es kostet knapp 45€, ich selbst hatte es allerdings bisher noch nicht in der Hand.

Eine mögliche Alternative für den selben Preis von 79.99€ und einem ähnlich Funktionsumfang wäre das Cullmann Mundo 518T, welches in 4 Farben kommt. 

Wenn der Geldbeutel etwas lockerer sitzt und man Panoramen möchte, wäre das SIRUI AM-223 Carbon mit B-00K Kugelkopf – AM2-Serie. Es hat eine noch höhere Belastbarkeit von 10kg der Kopf und satte 15kg das Stativgestell. Es kostet allerdings auch 129,90€.

Technische Daten

Zum Abschluss noch alle technischen Daten. Daten die mit einem * markiert wurden von mir selbst gemessen, alle anderen sind vom technischen Datenblatt von Rollei. 

Dreibeinstativ
Gewicht ohne Kopf525g 
Maximale Arbeitshöhe mit Kopf*ca. 570mm ( Höhe vom Sucher der Sony A7III)
Maximale Höhe470mm  (ohne Kamera)
Minimale Höhe160mm
Packmaß (Länge x Breite*)150mm x 97mm*
Segmentanzahl pro Bein5
Stativbeindurchmesser*25, 23, 21, 19, 17 mm
Material Aluminium
Schnellwechselplatte
Breite41mm
Höhe40 mm
Tiefe*9 mm*
Gewicht 28g
SystemanschlussArca-Swiss
Stativkopf
KopfartKugelkopf
Bewegungs- und BedienungsartenSchwenken, Feststellen, Drehen und Neigen
Anzahl an Einstellungsrädern1
Höhe80 mm
Basisbreite40 mm 
Gewicht275 mm
Maximale Traglast8 kg
StativaufnahmeArca-Swiss
MaterialAluminium
Gewicht Kugelkopf ca 237g

Ich hoffe ich konnte euch bei eurer anstehenden Kaufentscheidung weiterhelfen oder zumindest ausreichend informieren.

Habe ich was vergessen oder habt ihr Kritik oder gar Lob?

Dann schreibt doch einen Kommentar, ich freu mich über jeden einzelnen 🙂

Euer Adrian

Mein Name ist Adrian,
Ich bin Fotograf und Volleyballspieler. Außerdem zocke ich ab und an mal gerne.
Ansonsten verbringe ich meine Freizeit gerne auf Reisen oder auf meinem Motorrad.

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